Facebook-Alternativen – was sind die Barrieren?
Ausnahmsweise hier mal ein Crossposting von Facebook, dort nur für Freunde zu sehen. Kontext ist ein Hoax, der gerade für viel Wirbel unter meinen FreundInnen dort sorgt.
Eins vorweg: Versteht mich nicht falsch, ich halte Kritik an Facebooks Umgang mit Userdaten für gerechtfertigt.
Und jetzt das, was mich bewegt: Weil mich dieser „Widerspruch dagegen, daß Facebook meine Daten nutzt“-Hoax gerade irgendwie beschäftigt: Ich hab da ja immer diesen „Geht doch zu $ALTERNATIVE“-Impuls. Ob der gerechtfertigt ist oder nicht: andere Laube. Anscheinend machen sich die Leute(TM) bei den Alternativen aber entweder genauso viele oder mehr Sorgen um ihre Daten wie bei Facebook (im Fall von Google+) und/oder aus irgendeinem Grund nutzt sie eine bestimmte Schicht von Leuten, mit denen ich online kommunizieren will, nicht (im Fall von status.net bzw. identi.ca und Diaspora*). Warum?
Und das meine ich jetzt nicht im Sinne von „Geht doch nach drüben“, sondern mich interessiert tatsächlich, was an diesen Alternativen abschreckend oder unattraktiv ist und wie die Barrieren gesenkt werden könnten. Ist es „nur“ der klassische Abschaukelungskreislauf, der etwa so funktioniert: „Es ist ja niemand da/da postet ja nie jemand was, also nutz ich es auch nicht“? (Ja, diese Mechanik wirkt auch bei mir. Wo ich mehr Resonanz bekomme, da bin ich auch aktiver.) Oder liegt es an den Tools selbst, sind die schlecht bedienbar, ist es die Bekanntheit?
Ich frage das, weil ich mir bewußt bin, daß ich als Nerd und Vollzeit-User blinde Flecken habe, weil ich wahrscheinlich Dinge, die anderen als unüberwindbare Barrieren erscheinen, überhaupt nicht wahrnehme. Und ich frage mich, was ich dazu beitragen könnte, diese Barrieren zu verstehen und abzubauen.
In meinem Fall ist es das oben genannte, warum ich hier so aktiv bin. Es sind einfach so viele Leute hier (und schwerpunktmäßig hier), die ich kenne und mag. Was ich hier poste, hat eine gewisse Reichweite, und dafür nehme ich die Konsequenzen in Kauf. Wenn aber mehr Leute Alternativen nutzen würden, wäre ich dort auch aktiver.