In der Literatur über das Schreiben wird der Prozeß des Schreibens höchst unterschiedlich strukturiert. Die Anzahl geht von vier Phasen (Lutz von Werder) bis zu sieben (Otto Kruse).
Nun sind die Übergänge von einer Phase in die nächste natürlich fließend, manchmal stellt man schon im weit fortgeschrittenen Prozeß der Textentstehung fest, daß man ein bestimmtes Werk noch einmal genauer auseinandernehmen muß oder gar: daß man für eine bestimmte Präzisierung noch einmal recherchieren muß; daß man vielleicht ein Kapitel anders strukturieren muß oder oder oder. Grundsätzlich ist es aber sehr sinnvoll, eine längere Arbeit im vorhinein zu strukturieren und zeitlich zu planen, wie vorläufig auch immer. Ich gehe ja auch nicht ohne Etappenplanung, Landkarte, Uhr und Kompaß los, um einen Sechstausender zu besteigen.
Ich arbeite gerade an einer Artikelserie zu diesem Thema und da ich für mich nie der Weisheit letzten Schluß gefunden habe, wenn es um die Struktur meines Arbeitsprozesses ging, bin ich mir auch gerade nicht so schlüssig, wie ich die Serie unterteilen soll. Mein eigener Arbeitsprozeß neigt dazu, hochgradig iterativ zu sein und etliche Schleifen von Ideensammlung, Recherche, Materialauswertung, Strukturierung und Schreiben zu durchlaufen. Das ist in meiner Situation – ich kann recht frei gestalten, was und wann ich schreibe – praktikabel, unter den Bedingungen eines Studiums vielleicht deutlich weniger.
Darum mal wieder eine Frage an Euch, liebe LeserInnen: Wenn Ihr (wissenschaftlich) schreibt – wie strukturiert Ihr Euren Arbeitsprozeß?
Eine Antwort zu “Work in progress: Phasen einer wissenschaftlichen Arbeit”
also bei mir hat das immer so funktioniert:
1. brainstorming – was will ich sagen, welche literatur brauche ich dazu.
2. literaturbeschaffung.
3. literatursichtung, exzerpieren; nebenbei immer notizen machen, gedanken aufschreiben.
4. struktur aufbauen. gedanken und exzerpte zuordnen (colourcoding hat sich für mich sehr bewährt).
5. text basteln (eigentlich immer sofort die endfassung)
6. korrekturlesen