Produktiv mit GNOME
Als ich mit Linux begann, war KDE der Desktop meiner Wahl. Das Panel oben und unten, wie ich es bei GNOME habe, kam mir anfangs zu fremd vor. Mittlerweile bin ich jedoch seit gut einem Jahr zu GNOME übergegangen und davon ausgesprochen überzeugt.
Auf imgriff.com habe ich schon zwei GNOME-Anwendungen vorgestellt: die Zeiterfassung Hamster und die Aufgabenverwaltung Getting Things Gnome. (Letzteres kann, im Gegensatz zu dem, was ich in dem Artikel auf imgriff schrieb, mit einigen Kunstgriffen doch die Aufgabenlisten zwischen verschiedenen Rechnern synchronisieren und noch mehr – wie ich erst vor kurzem herausfand.) Doch Gnome bringt noch mehr Anwendungen mit, die ausgesprochen nützlich für die Produktivität sind. Daß das Desktopwiki Tomboy Evernote noch nicht abgelöst hat, verdanke ich nur der Tatsache, daß ich auf Arbeit vor einem Windows sitze. Evernote halte ich nach wie vor für eine sehr gute Anwendung, es fehlt lediglich ein Linux-Client dafür. Dafür könnte ich Tomboy-Notizen unter Linux nicht nur zwischen verschiedenen Rechnern synchronisieren (das ist z.B. mit Conduit möglich), sie können ebenfalls über die Desktopsuche Beagle Beagle durchsucht werden. Eben diese ist für mich ein nützliches Werkzeug geworden. Wenn ich mich einmal nicht mehr erinnere, wo ich denn nun diese oder jene Datei hingetan habe, erspart mir die Desktopsuche, langwierig Dateien zu suchen (was sonst gerne dafür sorgt, daß ich vergessen habe, was ich damit wollte, bis ich sie gefunden habe). Last not least ist Gnome Do für mich ein Glanzstück, dessen Fähigkeiten ich erst durch einen Vortrag auf dem Linuxtag 2010 begriff. Damit ist es eine Sache von wenigen Tastendrücken, etwa einen Screenshot aufzunehmen, diesen bei einem Bildhosting-Dienst hochzuladen, die URL anschließend in einer Mail an einen Bekannten zu schicken. Oder etwa den gerade ausgewählten Text in einer neuen Tomboy-Notiz abzuspeichern.
Im September soll die Gnome Shell den Stable-Status erreichen. Ich muß zugeben, daß ich nicht wagemutig genug bin, sie vorher auszuprobieren, bin aber gespannt darauf, was sie bringen wird.
Andererseits entdecke ich gerade, wie produktiv man auch mit der Bash arbeiten kann, wenn man keine Angst davor hat, Kommandos zu lernen und hier und da eine manpage zu lesen. Wir werden sehen, wohin meine Reise geht: Desktop-Begeisterte oder Konsolenheldin oder vielleicht auch beides?
Solange, liebe linux-nutzende LeserInnen: Was sind eure Produktivitätsbooster?